Gedankenspaziergänge

herbst

am morgen ist alles im nebel gehüllt,
alles ist still.
langsam kommt die sonne durch die wolkendecke,
es scheint, als wolle sie den nebel auflecken.
am morgen ist alles im nebel gehüllt,
alles ist still.
langsam kommt die sonne durch die wolkendecke,
es scheint, als wolle sie den nebel auflecken.
eine amsel singt ein einsames lied,
sie schaut den staren nach,
die es in den süden zieht.
die blätter fallen langsam von den bäumen,
es ist ein tag zum träumen.
statt der hektik der vergangenen zeit
macht sich jetzt eine ungewohnte ruhe breit.
die spinnen ziehen ihre fäden von baum zu baum,
die letzten tautropfen glänzen in der sonne,
es ist ein traum.
einige pflanzen strecken ihre letzten blüten der sonne entgegen,
bevor auch sie sich nach dem ersten reif zur ruhe legen.
ein vergessener apfel wird von der sonne beschienen,
er wird wohl den vögeln als winterfutter dienen.
langsam geht nun das jahr zu ende
und die fülle des sommers mit seiner pracht verschwindet sacht.
ruhe und beschaulichkeit macht sich breit,
es ist herbst,
eine schöne jahreszeit.
 
 

 

die schmetterlinge

im garten auf dem sommerflieder,
lassen sich unzählige schmetterlinge nieder.
weisse, gelbe, bunt und braun
schön ists ihnen zuzuschaun.
sie tanzen und flattern in der luft,
und jeder eine blüte sucht.
graziös wird dann am nektar gesaugt,
den jeder falter als nahrung braucht.
bald kommt der herbst,
die blüten welken dahin, und mit ihnen auch jeder schmetterling. aber im nächsten jahr,
wenn blüht der sommerflieder, dann kommen auch die schmetterlinge wieder.


 

spaziergang durch die jahreszeiten

der frühling ist a schöne zeit,
die natur macht sich bereit.
die pflanzen wachsen,
die vögel singa,
vorbei ist der winter.
auch ich könnt singa vor freid,
der frühling is halt a schöne zeit.
 
im sommer ist alles üppig und bunt,
sogar der tag wird länger für a stund.
doch die hitz ist manchmal unerträglich,
gwittern und regnen tuts fast täglich.
ich persönlich tu mi wirklich gfrein,
wenn diese heisse zeit is vorbei.
 
aber der herbst,
des is a segn,
da fang ich wieder an zu lebn.
am morgen bedeckn nebelschwadn die wiesn,
die blätter beginnen von den bäumen zu riesln.
bunt ist das laub,
überall farbe wohin man schaut.
beim laufen raschelt es unter den füssen,
sonst ist es still,
eine zeit zum geniessn.
der herbst hat an eignen duft,
der zum innehaltn und nachdenkn ruft.
und mit viel gebraus schaut der herbst nach dem winter aus.
der kommt ganz schnell,
und mit voller kraft,
verändert sich die ganze landschaft.
der rauhreif lässt an den bäumen kunstwerke entstehn,
die du so kannst nirgendwo sehn. 
und dann fällt der schnee.
leise und still bedeckt der winter alles mit weisser pracht,
die ganze landschaft verändert sich in nur einer nacht.
plötzlich ist alles märchenhaft schön,
ich kann mich nicht satt dran sehn.
doch alles geht wieder vorbei,
und der jahreskreis beginnt aufs neu.
 
wieder geh ich durch die schöne natur
und geniesse dieses glück pur.
 
 
 

nebel

kann es eigentlich noch was schöneres geben,
als im nebel spazieren zu gehen?
die weitsicht ist dir versperrt,
du bist nur in dich gekehrt.
eine erholsame stille breitet sich aus,
man hört nur die eigenen schritte durchs gefallene laub.
nur weit weg streiten ein paar raben,
a vogel piepst im gebüsch,
aber das stört nicht.
der duft, der von den frisch gepflügten feldern aufsteigt,
das ende der jahreszeit anzeigt.
gehüllt in eine milchig stille welt,
das ist's, was mir am nebel so gefällt.
die hektik des alltags ist verschwunden,
ich hab' ruhe beim spaziergang im nebel gefunden.